Schindler PORT
Transitmanagementsystem, das die nachhaltige Entwicklung von Städten fördert
Das Wohnquartier Future Living® in Berlin-Adlershof zeigt exemplarisch, wie Menschen dereinst wohnen werden: smart, nachhaltig und energieeffizient. Schindler hat die Zugangs- und Transportsysteme zu diesem richtungsweisenden Wohnexperiment beigesteuert.
Schon aus der Ferne grüssen die acht leuchtend weissen Wohnhäuser von Future Living®. In 90 Mietwohnungen leben 180 Menschen aus 26 Nationen. Schülerinnen und Studenten, Pensionier-te und Erwerbstätige, Familien und Singles. Sie alle testen das digitale Leben von morgen. Future Living® ist vollends auf Zukunft getrimmt und gewann deshalb 2021 den DW-Zukunftspreis der Immobilienwirtschaft: Zentrale Server vernetzen mithilfe von Sensoren alle digitalen Lebensbereiche wie den Zugang zu den Häusern und den Wohnungen, Aufzüge, Briefkästen, Haushaltsgeräte, Wärme, Lüftung, Licht, Rauch-, Wasser- und Bewegungsmelder. Die Waschmaschinen und Trockner im Waschraum lassen sich über eine App reservieren.
Die GSW Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg mbH (GSW Sigmaringen) baute das Mehrgenerationen-Projekt zwischen 2017 und 2020 mitten im Wissenschafts- und Technologiepark Berlin-Adlershof.
Schindler entwickelt die Zukunft mit, indem das Unternehmen die digitale Mobilitätslösung Schindler-PORT-Technologie und acht Aufzüge beisteuerte. Alle Haus- und Wohnungstüren und der Zugang zur Tiefgarage sind mit PORT 4 Visitor ausgestattet und lassen sich mit einer Chipkarte oder der Schindler-App myPORT öffnen.
Kommt beispielsweise Bewohner Rolf-Niels Schuldt nach Hause, öffnet er mit seiner App die Eingangstüre, der wartende Aufzug weiss bereits, auf welcher Etage er halten muss. Zuvor hat der pensionierte Grafikdesigner, der mit seiner Frau in der Zukunftssiedlung wohnt, mit seiner Chipkarte den Briefkasten geöffnet. Seine Haustüre öffnet er wiederum mit der App. Schlüssel braucht es im Wohnen der Zukunft nicht mehr. Kommt ein Gast zu Besuch und klingelt bei der Eingangstüre, sieht ihn der Bewohner via Videochat auf seinem Display, öffnet die Türe und schickt den Aufzug nach unten. Dieses Zutrittsprozedere würde selbst dann funktionieren, wenn Rolf-Niels Schuldt im Liegestuhl am fernen Strand liegen würde. «Das ist schon sehr attraktiv», sagt Schuldt. «Erst staunten wir darüber, jetzt unsere Besucher.»
Die Schindler-PORT-Technologie ist fast so smart wie die Bewohner von Future Living®. Wenn zum Beispiel Rolf-Niels Schuldt morgens in die Tiefgarage gehen möchte, um einen der fünf Elektro-Smart aus dem Car-Sharing-Pool auszuleihen, kann er dies sozusagen «mit geschlossenen Augen» tun, denn das System hat sich seine Gewohnheiten gemerkt und führt ihn via App problemlos ans Ziel.
Future Living® ist auch ein soziales Experiment. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen die Grünflächen nutzen, sich dort begegnen. Auf Balkone haben die Bauherren deshalb bewusst verzichtet. Die ganze Wohnanlage mit den zwölf Gewerbeeinheiten und dem Kindergarten ist barrierefrei, elf Wohnungen sind rollstuhlgerecht. «Unser Ziel ist es, dass Menschen sehr lange in ihren Wohnungen bleiben können, auch im hohen Alter und mit steigendem Pflegebedarf», sagt Birgid Eberhardt von der GSW Sigmaringen. «Je nach Bedarf können smarte Optionen wie automatische Türöffner und individualisierbares Transitmanagement sie dabei unterstützen.» Natürlich ist Future Living® auch eine Testsiedlung für nachhaltiges Bauen und Wohnen. Die 600 Solarpanels auf den Dächern speisen den Batteriespeicher im Keller. Überschüssige Energie wird ins Netz geliefert, fehlende Energie aus dem Netz bezogen, aber nur 100-prozentiger Ökostrom.
Fast alle Wohnadressen im Future-Living®-Quartier lauten übrigens «Konrad-Zuse-Strasse». Zuse erfand den ersten funktionsfähigen Computer der Welt.