
Mumbai und Pune, Indien
Maximum City

Mumbai wird mit einem weitläufigen Metronetz erschlossen. Schindler-Hochleistungsfahrtreppen «made in India» machen den Transport innerhalb der Stationen effizienter.
Oben und unten. Ein Thema, das alle Lebensbereiche in der Megacity mit ihren 13,5 Millionen Einwohnern betrifft. Unten stauen sich Autos und Taxi-Rikschas, Motorräder und Fussgänger zwängen sich zwischen ihnen hindurch und an ihnen vorbei – oben braust die blitzsaubere Metro auf der Pfeilerkonstruktion von Station zu Station. Vor knapp zwei Jahren weihten die Behörden die neue Linie 2A ein. Die Dächer der Stationen, die Züge selbst und die Signaletik sind in Gelb gehalten.
Die Mumbai Metro soll die Verkehrsprobleme der Stadt lindern, ein gigantisches Projekt in drei Phasen und mit einer Bauzeit von 15 Jahren. Ein Viertel des Streckennetzes wird unterirdisch verlaufen, drei Viertel auf Pfeilern über den Strassen. Bei ihrer Vollendung wird das Metronetz 16 Linien zählen, 357 Kilometer lang sein und 286 Stationen bedienen. Bisher sind drei Linien in Betrieb.
Für die gelbe Linie mit ihren 18 Kilometern Länge installierte Schindler an den 17 Stationen 103 Fahrtreppen des Typs Schindler 9700, die gemacht sind für den Schwerlastbetrieb mit täglich über 200 000 Nutzerinnen und Nutzern. Bereits für die erste Metrolinie lieferte Schindler 95 Fahrtreppen des gleichen Typs. Alle Fahrtreppen kommen aus dem eigenen Werk in Pune.
Die Servicetechniker Mayur Jadhav und Sachin Rasam führen Kontrollarbeiten aus, heute an der Station Shimpoli der gelben Linie. Sie überprüfen die Handläufe der sechs Anlagen auf Unregelmässigkeiten. Routinemässige Wartungsarbeiten sind nur nachts ausserhalb der Betriebszeiten möglich. Wird aber vom Technical Operations Center oder vom Metropersonal eine Störung gemeldet, sind sie schnell vor Ort und können diese in der Regel in weniger als einer Stunde beheben. Dies passiert 10- bis 15-mal pro Monat. Sachin Rasam sagt: «Wir sind uns bewusst, wie wichtig die Metro für die Menschen in Mumbai ist. Damit sie in den Stationen einfacher zu und von den Gleisen kommen, braucht es Fahrtreppen, die reibungslos funktionieren, und dafür sorgen wir.»
Nach getaner Wartungsarbeit steigen die beiden Techniker in die Metro Richtung Andheri West zur nächsten Station.
Die indische Regierung fördert milliardenschwere Infrastrukturprojekte in den Städten, um diese lebenswerter zu machen und die Verkehrssituation signifikant zu entschärfen. Schindler Indien hat sich bei Projekten wie Metros und Flughäfen in Delhi, Bengaluru, Mumbai und Pune bewährt. Nicht nur beim Bau der Anlagen, sondern auch bei der Wartung.
Schindler hat im ganzen Land tausende von Anlagen im Portfolio. Jede macht im Durchschnitt 700 Fahrten pro Jahr. Tarunesh Mathur, Senior Vice President EI Business, sagt: «Technische Störungen gibt es, diese können wir leider nicht komplett verhindern. Doch gleichzeitig können wir schnell reagieren, um diese zu beheben. Wir wollen, dass sich unsere Fahrgäste sicher fühlen, wenn sie unsere Aufzüge und Fahrtreppen nutzen. Das ist unser oberstes Gebot.»

«Wir können mit Swissness punkten.»
Wie wichtig ist das Metroprojekt?
Es ist ein Meilenstein für Mumbai. Ein effizientes Nahverkehrsnetz erleichtert den Alltag und wird die Stadt neu prägen. Schindler ist seit der ersten Phase dieses grossen Infrastrukturprojekts mit dabei, und wir sind stolz darauf, zu mehr Lebensqualität für viele Stadtbewohner beizutragen. Öffentlicher Verkehr bedeutet einfacheres Pendeln, weniger Autos auf den Strassen und Transportmöglichkeiten für viele.
Haben Sie ein Lieblingsprojekt in Mumbai?
Wir schätzen das Vertrauen vieler langjähriger Kunden sehr. Zur Bombay Stock Exchange habe ich eine ganz besondere Beziehung. Das Gebäude ist ein Wahrzeichen unseres Landes. Nach der ersten Modernisierung der Aufzüge in der grössten Börse Indiens 2003 sind wir nun wieder damit betraut. Das macht uns stolz.
Die Zukunft für die Aufzugsindustrie sieht rosig aus in Indien.
Das stimmt. Wir befinden uns mitten in einem gesellschaftlichen Wandel. Städte sind attraktiv, besonders für die jüngere Bevölkerung. Wir müssen in die Höhe bauen, um neuen Bedürfnissen von immer mehr Menschen gerecht zu werden. Es wird also mehr Aufzüge und Fahrtreppen brauchen. Inderinnen und Inder sehen überall auf der Welt Schindler-Produkte und haben entsprechend Vertrauen in uns, wenn sie von ihren Reisen zurückkehren.
Wofür steht Schindler in Indien?
Für Qualität und Sicherheit. Wir übertreffen die geforderten Standards und stellen sicher, dass alle, also auch Kinder und ältere oder bewegungseingeschränkte Personen, sicher und bequem ankommen. Mit unseren Kunden stehen wir in regem Austausch. Guter Service ist für uns essenziell.
Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für Sie und Ihre Teams?
Nachhaltigkeit ist ein grosser Fokus für uns. Seit November 2024 sind 44% unserer Anlagen ISO-A-Klasse. Zudem sind immer mehr Anlagen mit der Cloud verbunden und wir machen bei getriebelosen Systemen gute Fortschritte. Wir arbeiten auch an Initiativen wie der Erlangung der CII-GreenPro-Zertifizierung und für plastikfreie Büros und Produktionsstätten. Unsere Mitarbeitenden können ihre Ideen über eine Ideenbox für mehr Nachhaltigkeit einreichen. Mit verschiedenen Wettbewerben wollen wir das Bewusstsein und das Verhalten für eine grünere Zukunft stärken.
Was zeichnet Schindler Indien als Arbeitgeber aus?
Die Förderung unserer Mitarbeitenden. Unsere konstant guten Ergebnisse in den internen Mitarbeitendenbefragungen bestätigen, dass unser menschenorientierter Ansatz funktioniert. Wir wollen, dass sie erfolgreich sind und sich von uns in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützt fühlen. Das ist gerade in einem sich so positiv entwickelnden Markt wie Indien entscheidend. Wir bieten massgeschneiderte Schulungsmöglichkeiten, Jobrotationen, Ausbildungsprogramme und setzen einen starken Fokus auf Gesundheit und Sicherheit.
Was ist Ihr Ansatz zu Inklusion und Diversität?
Wir sind sehr stolz darauf, dass sich unsere Bemühungen um Inklusion und Diversität auszahlen. Der Frauenanteil in unserer Belegschaft ist seit letztem Jahr um 30% gestiegen – einschliesslich Frauen in Führungspositionen. Durch Partnerschaften mit Bildungseinrichtungen, den Fokus auf Mitarbeitendenbindung und die Schaffung des richtigen Arbeitsumfelds treiben wir echten Wandel voran – nicht nur bei Schindler, sondern in der gesamten Branche.
Hilft es, dass Schindler ein Schweizer Unternehmen ist?
Die Schweizer sind bekannt für ihre Präzision und Disziplin, und die Menschen hier schätzen das. Wir werden als Premium-Marke wahrgenommen und werben mit unseren 150 Jahren Erfahrung und 26 Jahren hier vor Ort in Indien. Erfahrung schafft Vertrauen.
Dem Himmel nah
Oberoi Sky City ist eine exklusive Wohnadresse im Norden von Mumbai. Die fünf fertiggestellten Hochhäuser sind mit 25 der schnellsten und elegantesten Schindler-Aufzüge ausgestattet.
Die Skyline von Mumbai hat sich wie die Stadt selbst in den letzten 20 Jahren rasant verändert. Hochhäuser prägen das Bild. Und Immobilenentwickler wie Oberoi haben den Markt für Luxuswohnanlagen aufgerollt.
In Borivali East stehen im Zickzack angeordnet die fünf 200 Meter hohen Türme der Oberoi Sky City, die vor drei Jahren nach fünf Jahren Bauzeit eingeweiht wurden. Zum Grossprojekt gehören über 1 500 Wohnungen, ein Einkaufszentrum und ein Hotel. Die Metro ist zu Fuss erreichbar – eine grosse Erleichterung im verkehrsgeplagten Mumbai.

Die 25 Hochleistungsaufzüge Schindler 7000, angesteuert mit Hilfe des Transit-Management-Systems Schindler PORT, bedienen je 62 Etagen und bringen die Bewohnerinnen und Bewohner mit einer Geschwindigkeit von fünf Metern pro Sekunde seidenweich an ihr Ziel. Sechs zusätzliche Aufzüge bedienen die untersten Stockwerke. Selbstverständlich ist jeder Aufzug mit dem Technical Operations Center verbunden, um Unregelmässigkeiten, sollten sie überhaupt auftreten, sofort anzuzeigen,. Für das noch nicht eröffnete Sky-City-Einkaufszentrum wird Schindler ausserdem 32 Fahrtreppen liefern.
Die Zusammenarbeit zwischen der Oberoi-Bauherrschaft und Schindler ist das Ergebnis von Zuverlässigkeit und langjähriger guter Beziehungspflege. Oberoi hat bisher bei Aufzügen und Fahrtreppen ausschliesslich auf das Schweizer Unternehmen mit Produktionsstätten in Indien vertraut. «Die Immobilienentwickler von Oberoi haben höchste Ansprüche an Qualität, Exklusivität und Produkte. Der Eigentümer, Vikas Oberoi, hat sich für uns entschieden und wir beweisen uns tagtäglich immer wieder aufs Neue», sagt Area Manager Existing Installations Arun Meneze.
Indien ist als aufstrebende Wirtschaftsmacht mit einer jungen, gut ausgebildeten Mittelschicht, die neue Ansprüche an Lebensqualität stellt, einer der globalen Wachstumsmärkte der Aufzugsbranche. Städte dehnen sich immer mehr in die Höhe aus. Gleichzeitig verändern gigantische Infrastrukturprojekte den öffentlichen Nahverkehr und verbinden Stadtviertel neu miteinander. Vor allem in Mumbai, wo das Meer auf drei Seiten Grenzen setzt. Es gibt nur eine Richtung: aufwärts.

Unter den Top 10 der Welt
Die Bombay Stock Exchange (BSE) ist ein Wahrzeichen der Stadt. Schindler modernisiert nun bereits zum zweiten Mal nach 2003 die Aufzüge.
Die BSE ist mit fünf Billionen US-Dollar Handelsvolumen unter den Top 10 der Welt. Mitten im historischen Zentrum Mumbais in der Dalal Street prägt das Gebäude mit 29 Stockwerken seit 1980 die Skyline und ist ein Symbol für ein funktionierendes Wirtschafts- und Handelssystem auf dem Subkontinent. Die acht Aufzüge sind seit 2003 fest in Schindler-Hand. Das Unternehmen modernisierte sie damals und ist seither für ihre Wartung verantwortlich. Nun werden diese komplett erneuert. In Etappen, um den Betrieb im Gebäude nicht zu sehr zu stören, bauen Schindler-Monteure Aufzüge des Typs Schindler 5000 AP ein und verbinden diese mit dem Transit-Management-System Schindler PORT, damit sich Mitarbeitende und Besucher der Börse in Zukunft noch effizienter im Gebäude bewegen können. In zwei Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein.

Für alle Lebenslagen
Das Business Service Center erledigt die administrativen Aufgaben für alle Filialen von Schindler Indien. Chefin Vijayakumari Krishnamurthy schafft dafür ideale Arbeitsbedingungen und bricht mit viel Umsicht gesellschaftliche Normen auf.
Im zweiten Stock des Fabrikgebäudes in Pune ist nichts zu hören ausser dem Klappern der Tastaturen. Hier werden Verträge von Neuinstallationen aufgesetzt, Jobträume bestätigt, Servicevereinbarungen getroffen, Finanzberichte geschrieben. Im Business Service Center (BSC) werden seit 2021 die administrativen Aktivitäten von 40 Schindler-Filialen im ganzen Land gebündelt. Neben seinen Kernfunktionen hat das BSC die Bindung der Mitarbeitenden, die berufliche Entwicklung und die Förderung einer positiven Arbeitskultur zu obersten Prioritäten gemacht.
Was nach einem Blick in die Büroräume sofort auffällt: der hohe Frauenanteil von rund 40 Prozent. Chefin ist seit einem Jahr Vijayakumari Krishnamurthy. Sie sagt: «Indien ist ein Land mit starken Traditionen. Vieles wandelt sich, doch viele Frauen können nur bedingt daran teilhaben, aus Angst, gegen Konventionen zu verstossen. Hier wollen wir ansetzen. Wir wollen dem entgegenwirken und haben daher eine Umgebung geschaffen, in der sich Frauen wohlfühlen können.» Schindlers Yashaswi-Programm, benannt nach dem Sanskritwort für Ruhm oder Sieg, legt den Grundstein dafür, dass Frauen gesellschaftliche und familiäre Normen mit ihren beruflichen Ambitionen verbinden können, und unterstützt Frauen in jeder Phase ihres Lebens. So stellt Schindler spezielle Bustransfers für Mitarbeiterinnen in Pune zur Verfügung, damit sie sicher zum und vom Arbeitsplatz kommen. Zum Programm gehören zudem Mahlzeiten, Sicherheitstrainings und kostenlose Hygieneartikel. Auch dürfen Frauen während ihrer Monatsblutung von zuhause arbeiten und werden mit dem Taxi abgeholt, wenn sie schwanger sind. Das Programm unterstützt die Frauen in jeder Lebensphase.
Auch ausserhalb vom BSC in Pune hat Schindler die Bedürfnisse von Mitarbeiterinnen im Blick. Für Monteurinnen und Servicetechnikerinnen werden geschützte Räume und eigene Toiletten zum Beispiel auf Baustellen zur Verfügung gestellt. Länderchef Nitin Chalke: «Dies ist erst der Anfang. Wir wollen ein attraktiver Arbeitgeber für den wachsenden Pool an weiblichen Talenten sein.»
Das BSC-Team hat noch viel vor. Die Implementierung von Automatisierungstechnologien, um noch effizienter arbeiten zu können, Prozessoptimierung für mehr Skalierbarkeit und natürlich die Förderung von Vielfalt und Diversität stehen auf seiner Prioritätenliste.

Sicher, sauber, sozial
Nanded City ist eine Wirklichkeit gewordene Utopie. Besitzer und Direktor Umesh Magar hat die Stadt 2010 erfunden und damit Einzigartiges geschaffen.
Umesh Magar, wieso haben Sie Nanded City gegründet?
Wir wollten einen Lebensraum schaffen, der modernen Umweltstandards entspricht, ein modernes Bildungssystem und zeitgemässe Arbeitsbedingungen in einem sicheren Umfeld bietet. Sprich eine moderne und lebenswerte Stadt.
Was war Ihr persönlicher Antrieb?
Wir wollten der Gesellschaft etwas zurückgeben.
Was finden Sie das Attraktivste an Nanded City?
Das viele Grün! Wir haben 20 Prozent mehr Bäume gepflanzt, als der Staat vorschreibt. Die Luft ist dadurch besser. Mich freut auch, dass die Menschen bei uns Tag und Nacht spazieren gehen und sich immer sicher fühlen können.
Wieso hat noch niemand Ihr Konzept kopiert?
Das weiss ich ehrlich gesagt nicht. Mit dem Premierminister und verschiedenen Regierungschefs anderer Bundesstaaten habe ich mich schon ausgetauscht.
Wieso hat es bei Ihnen geklappt?
Die Menschen haben an uns geglaubt, und wir haben unsere Loyalität bewiesen. Mein Onkel, ein Politiker, genoss im Volk hohes Vertrauen.
Wieso vertrauen Sie Schindler?
Wir glauben an langjährige Zusammenarbeit mit unseren Partnern und bleiben ihnen treu. Die Qualität und die Zusammenarbeit stimmen.
Funktioniert Nanded City auch, weil Sie sich selbst um die Organisation kümmern?
Wenn ich sehe, dass etwas nicht läuft, greife ich sofort ein. Ohne Aufzüge können die Menschen heute nicht leben. Weil das so ist, müssen wir ein gutes Produkt haben. Mit einer langen Lebensdauer und minimalen Ausfällen. Und schnellem Service.
Die Dimension dieses Stadtviertels ausserhalb von Pune ist beeindruckend: 192 Wohnhäuser für 40 000 Menschen mit 11 000 sehr grosszügigen Wohnungen. Ein IT-Park, ein Shoppingzentrum, Sportmöglichkeiten, ein Spital und Schulen. Die Trottoirs sind sauber gefegt, die Strassen rund um die Uhr videoüberwacht, damit sich alle sicher fühlen. Eine Stadt in der Stadt, deren Geschicke von Umesh Magar und seiner Familie gelenkt werden. Wer früher als Bauer das Land bewirtschaftete, auf dem Nanded City gebaut werden sollte, bekam eine Wohnung angeboten und konnte gleichzeitig Aktionär werden.
Reena Ganatra, Schindler General Manager Pune 1 Branch Office, sagt: «Umesh Magar ist einer unserer grössten Kunden. Die persönliche Beziehung zu ihm ist uns sehr wichtig. Manchmal ruft er mich morgens um 7 Uhr an, und ich bin für ihn da. Das ist der Service, den wir bieten.» Schindler betreut in Nanded City ein Portfolio von 285 Aufzügen und 4 Fahrtreppen.
Damit alle Aufzüge immer laufen, sind sieben Servicetechniker vor Ort. Einer von ihnen ist Satish Sampatrao Bhojte. Nach 14 Jahren bei Schindler ist er ein alter Hase im Geschäft: «Ich bekomme ab und zu einen Dankesbrief vom Kunden. Er ist zufrieden mit unserer Arbeit.»
